Show all

Ein Jahr Homeoffice – (k)ein Grund zum Feiern?

Status quo

Die Pandemie hat insbesondere im vergangenen Jahr die Arbeitswelt maßgeblich verändert. Neben einer beschleunigten Digitalisierung in vielen Bereichen wurden Trends vorangetrieben, so wurde u. a. das Homeoffice revolutioniert.

Nach nunmehr einem Jahr dauerhaftem Arbeiten im Homeoffice hält sich nach der ersten Euphorie die Begeisterung mittlerweile in Grenzen. Die Ernüchterung hat eingesetzt: zunehmende Isolation, fehlende soziale Kontakte und Austausch mit Kollegen, schlechte Ausstattung, sinkende Motivation und Produktivität sowie Bewegungsmangel sind nur einige der Kritikpunkte an der mobilen Arbeit bzw. am Homeoffice.

Allerdings wird die Arbeit im Homeoffice auch unterschiedlich wahrgenommen – einige lieben sie, andere kommen damit nicht gut klar. Mitarbeiter möchten in Zukunft die Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu arbeiten, aber auch wieder im Büro unter dem Motto „2 Tage daheim sind fein“.

Pro & Contra Homeoffice

Positiv:

  • Wegfall des Arbeitswegs
  • Konzentrierteres Arbeiten
  • Verbesserung der Work-Life-Balance
  • Steigerung der Flexibilität

.

Negativ:

  • Zunehmendes Isolationsgefühl
  • langsamer getroffene Entscheidungen
  • Verminderung der Produktivität
  • Nachlassen des eigenen Engagements

Gründe für die Rückkehr ins Büro:
  1. Austausch mit Kolleginnen und Kollegen
  2. Sichtbarkeit gegenüber den Führungskräften
  3. persönliche Zusammenarbeit
  4. ruhige, professionelle Arbeitsumgebung

Optimierungsbedarf bei Homeoffice-Ausstattung

Was als Übergangslösung gedacht war, ist zum Normalzustand geworden. Bis Ende April 2021 müssen vorerst Arbeitgeber ihren Mitarbeitern die Arbeit zu Hause ermöglichen. Allerdings hat sich die heimische Arbeitsplatzsituation für die Mehrzahl der Beschäftigten seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 kaum verbessert, obwohl das Arbeitsumfeld einen maßgeblichen Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter hat und Voraussetzung für effizientes Arbeiten ist.

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Industrieverbandes Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) arbeitete im Dezember 2020 etwa ein Drittel der Beschäftigten an einem oder mehreren Tagen pro Woche zu Hause. Auch nach einem Jahr fehlen bei vielen noch immer die notwendigen Voraussetzungen und 47 Prozent der heimischen Arbeitsplätze sind weiterhin nur unzureichend ausgestattet. Der größte Handlungsbedarf besteht beim Büroarbeitsstuhl, gefolgt mit etwas Abstand vom Schreibtisch.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales verwies im Zusammenhang mit der Vorstellung der Corona-Arbeitsschutzverordnung darauf, dass der Arbeitgeber auch bei der Arbeit im Homeoffice für die Bereitstellung sicherer Arbeitsmittel zu sorgen hat und die Arbeitsbedingungen im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung bewerten muss.

In der Realität wurde bislang wiederum von vielen Unternehmen die Verantwortung für die Ausstattung des Arbeitsplatzes auf die Angestellten abgewälzt. Gerade fünf Prozent der Home-Worker erhielt 2020 Unterstützung bei der Beschaffung eines ergonomischen Bürostuhls. Laut der Forsa-Studie im Auftrag des IBA haben seit dem Frühjahr 2020 ca. 47 Prozent der Befragten einen neuen Stuhl sowie 42 Prozent einen Tisch oder anderes Mobiliar für das Homeoffice privat angeschafft. Nur ein Prozent der Befragten glauben, dass ihr Arbeitgeber die Kosten für die Ausstattung übernehmen wird oder sich daran beteiligt. Hier besteht noch deutlicher Nachholbedarf.

2020 wurden die Kosten für die Ausstattung des Homeoffice-Arbeitsplatzes zum Großteil durch die Arbeitnehmer selbst getragen. Abbildung: IBA

Im Gegensatz zur technischen Ausstattung der Homeoffice-Arbeitsplätze haben die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter bisher kaum bei deren Einrichtung unterstützt.


Ausblick

Auch nach der Pandemie wird die Heimarbeit uns in unserem Arbeitsalltag begleiten. Ein Teil der deutschen Unternehmen verfolgen auch zukünftig ein hybrides Arbeitsmodell mit einer Mischung aus Homeoffice und Büro. Ein anderer Teil tendiert wieder zum Büro als Hauptarbeitsort.

Es müssen individuelle Lösungen her. Es ist davon auszugehen, dass künftig 1-2 Tage pro Woche im heimischen Arbeitsplatz gearbeitet wird. Großraumbüros werden zurückgehen, dafür die Nachfrage nach Coworking-Modellen und flexiblen Arbeitsplätzen steigen. Auch die Einrichtung sogenannter Satellitenarbeitsplätze in unweiter Wohnnähe der Mitarbeiter könnte ebenfalls zukunftsweisend für neue Arbeitswelt sein.

Viele Mitarbeiter möchten zukünftig selbst entscheiden, wo und wie sie arbeiten – abhängig von der jeweiligen Aufgabe.

Mehr zum Thema in unserem Beitrag Gesundes Sitzen im Homeoffice.

Wir beraten Sie gern bei der Auswahl des passenden Bürostuhls für Ihr Homeoffice!

Kontaktieren Sie uns!